Über Neujahr habe ich nicht so viel geschrieben, da ich nicht zu Hause war. Das Neujahrsfest haben auch wir zusammen mit der Familie gefeiert. So möchte ich nun gern die Gelegenheit jetzt nutzen und Euch eine Zusammenfassung meiner Erlebnisse darstellen.
POSTKARTEN: Ein japanisches neues Jahr (正月, しょうがつ) wird am 01. Januar eines jeden Jahres gefeiert und ab dem Zeitpunkt beginnen die außergewöhnlich, schönen Gewohnheiten. Kurz vor dem Neujahr werden noch die Neujahrs-Postkarten (年賀状, ねんがじょう) an alle Freunde und Verwandte geschickt. Wer das nicht macht, gilt als unhöfflich. Das Versenden der Neujahrskarten kann man sozusagen mit dem Verschicken von Weihnachtkarten in Deutschland vergleichen. Jedoch gibt es eine Ausnahme. Wenn eine Person in der Familie während des Jahres verstorben ist, versendet man an seine Freunde und Verwandte nur eine einfache Postkarte.
Die traditionelle japanische Neujahrspostkarte wird jedes Jahr mit dem chinesischen Tierkreiszeichen verziert. Dieses Jahr 2011 ist beispielsweise das Jahr des Hasen. Deshalb findet man auf der Karte immer einen Hase. Es gibt insgesamt 12 Tierkreiszeichen die im Zyklus von 12 Jahren sich wiederholen.
ESSEN: Immer wenn ich in Japan zum Neujahr war gab es als festliches Neujahrsessen das traditionelle osechi-ryōri (お節料理, おせちりょうり). Auch gibt es immer eine Zōni (お雑煮, おぞうに) Suppenmahlzeit mit Gemüse und Reiskuchen.
TASCHENGELD: Am Tag des Neujahres haben die Leute die Gewohnheit ein Taschengeld an die Kinder zu verteilen. Die Kinder bekommen so einen kleinen und schönen verzierten Umschlag mit Geld. Diese Art von Taschengeld als Neujahrsgeschenk kennt man unter dem Namen otoshidama (お年玉, おとしだま).
REISKUCHEN: So wie all die anderen Gewohnheiten, gibt es auch den Reiskuchen (餅, もち), das ist gekochter Reis der in ein Holzfass kommt und mit einem Hammer geschlagen wird, bis er zäh und klebrig wird. So machte man es zumindest früher. Außerdem wird der Reiskuchen auch als Dekoration verwendet und heißt dann Kagami Mochi (鏡餅, かがみもち). Wie im Bild zu sehen ist, besteht das Kagami Mochi aus zwei runden aufeinander gestellten Reiskuchen und oben darauf kommt eine japanische Bitterorange. Das hat auch eine Bedeutung und heißt soviel wie „Generation oder Fortleben der Familie“. Die ganze Deko kommt auf ein Holzständer und dazwischen liegt ein Blatt Papier. Auch das ist beabsichtigt, denn das soll das Feuer fern halten. Auf dem Bild sieht man noch blitzförmige Papierstreifen, die Bedeutung ist mir leider noch unklar. Wer kann mir sagen, was das bedeutet?